Perlenaustern – Magie im Inneren der Auster

Austern gehören zu den Wunderwerken der Natur und verzaubern mit Ihrer Fähigkeit, Perlen zu produzieren, seit Jahrhunderten die Menschheit. Oberflächlich betrachtet ist es einfach – eine zufällige Irritation löst einen Reiz bei  der Auster aus: eine Perle entsteht. Die Vorgänge, die aber in einer strahlend schönen Austernperle resultieren, basieren aber auf über die Jahrtausende entwickelten Abläufen. Wir möchten Ihnen einen Einblick in die Vorgänge und Prozesse der perlenbildenden Auster gewähren. Teilen Sie unsere Faszination für die Entstehung der Austernperle. Denn aufgereiht an einer Kette oder als Ohrschmuck gefasst, bezaubern Austernperlen die Träger noch um einiges mehr, wenn man an den langwierigen Hintergrund der Perlenentstehung denkt.

Salzwasser Perlenaustern

Für den Schmuckfan und Perlenzüchter sind nur die perlbildenden Muscheln interessant: vor allem die die Meer-Muscheln  aus der Gattung der „Pinctada“. Der Lebensraum der Pinctada befindet sich auf felsigen Untergrund, aber auch auf Sandbänken, in Tiefen von bis zu 100 Meter, aber auch Nahe der Oberfläche. Die Pinctada Maxima ist die größte Salzwasserauster unserer Meere. In ihr entstehen auch die größten Perlexemplare: Die Südsee-Zuchtperlen. Diese Perlenmuschel kann bis zu einer Größe von ca. 40cm heranwachsen und ein Alter von 40 Jahren erreichen. Ihr Lebensraum ist die tropische Zone zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean. Entsprechende Perl-Zuchtfarmen gibt es vor Australien, Indonesien, Myanmar und den Philippinen, des Weiteren vor Thailand, Papua Neuguinea und Malaysia. Man unterscheidet zwei Maxima-Arten, die goldlippige und die silberlippige Perlauster. Zu erkennen ist dies am Muschelrand, der goldene, orange bis gelbe oder auch braune Töne haben kann, bzw. eine silberne oder weiße Färbung. So entstanden auch die Namen Goldlippe und Silberlippe für die Ausprägungen der Pinctada.

Südlich des Äquators findet man vermehrt die silberne Variante, nördlich die goldene. Eine andere wichtige Salzwasser-Muschel ist die Pinctada Martensii (Synonyme sind Pinctada Fucata, Pinctada Pica und Pinctada Japonica). In ihr wachsen die begehrten Akoya Perlen heran. Sie erreicht während ihrer Lebensdauer von ungefähr acht Jahren bei ständigem Wachstum einen Durchmesser von ca. 8 cm. Ihre Widerstandsfähigkeit gegen starke Temperaturschwankungen ist eine Besonderheit, so dass sie im rauen Klima vor der Südostküste Japans bestehen kann. Dort hat sie ihren hauptsächlichen Lebensraum. Im Süd- und Ostchinesischen Meer lebt die Pinctada Chemnitzii, sie wird in dieser Region auch seit ca. 50 Jahren zur Akoya-Perlzucht verwendet. In den neunziger Jahren hat man Kreuzungsversuche der beiden verwandten Arten unternommen, um die besten Eigenschaften beider zu vereinen.

Es gibt auf dem Zuchtperlen-Markt vier große Perlengruppen: Die Akoya-, die Süßwasser-, die Südsee- und die Tahitizuchtperlen. Die differierenden Charaktermerkmale, optischen Erscheinungen, Formen und Größen erklären sich durch die verschiedenartigen Zuchtaustern, in denen die Perlen heranwachsen. Beheimatet in den unterschiedlichsten Salzwassergebieten unserer Erde finden wir unter jeweils anderen Lebensbedingungen Arten der Perlen bildenden Pinctada-Gattung.

Süßwasser-Perlenaustern

Verabschieden Sie sich von dem Mythos, dass in jeder Auster nur eine Perle entstehen kann. Eine Süßwasserperlen – Auster kann bis zu 50 Perlen in Ihrem Inneren heranwachsen lassen. Die Hyriopsis schlegelii ist solch eine Perlenauster. Allerdings sind Perlen die in Süßwasserperlenaustern heranwachsen nicht nur einheitlich rund. Der Grund liegt in dem bei der Perlenzucht eingesetzten Gewebeteilchen einer Spendermuschel, welches – im Gegensatz zum Kern der einer Salzwasser Perlenauster eingesetzt wird – nicht die Form der Perle bestimmt. Resultat des eingesetzten Gewebeteilchens ist eine Vielzahl von Perlenformen. Diese sogenannten barocken Perlenformen kommen in außergewöhnlichen Schmuckdesigns zum Zuge und haben ebenso wie die perfekt runden Perlen ihre Bewunderer. Bei Mesenso finden Sie allerdings auch Süßwasser Zuchtperlen, die über eine beinah perfekt runde Form verfügen. Dies rund Perlenform auch bei Süßwasser Perlen verdanken wir der Entwicklung in der Perlenzucht. Stetige Weiterentwicklung von Perlenfarmen ermöglichen bei der Zucht mit der Perlenauster auch Perlen mit einem Kern zu züchten. Damit sind Süßwasserzuchtperlen möglich, die einen Durchmesser von ca. 14mm aufweisen können.

Übrigens: wussten Sie, dass in deutschen Flüssen in der Vergangenheit auch Perlen gefischt wurden? Die Auster der Flussmuschel Margaritifera ist eine solche  in Deutschland beheimatete Perlenauster. Vereinzelt gibt es auf Markt noch Colliers und Halsketten aus den Flussperlen der Margaritifera!